Núria Añó (Lleida, 10. Februar 1973) ist eine katalanisch-spanische Autorin. Sie verbindet das Schreiben mit dem Übersetzen, nimmt an Kolloquien und internationalen Stipendien teil, wo sie in der Regel über ihr Werk, kreatives Schreiben, Kino, Städte und das Exil spricht. Auch analysiert sie Werke berühmter Schriftsteller wie Elfriede Jelinek, Patricia Highsmith, Salka Viertel, Alexandre Dumas Jr., Franz Werfel oder Karen Blixen (Isak Dinesen). Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Universitäten und Foren ausgestellt, unter anderen an den spanischen Universitäten Lleida (UdL) und Jaén (UJA), an der Internationalen Universität Andalusien (UNIA) und beim Spanischen Nationalen Forschungsrat (CSIC-Madrid). Außerdem stellte sie in der Sysmän Kirjasto Bibliothek (Finnland) aus und in China in der Shanghai Writers Association (SWA), an der Fudan-Universität, an der Pädagogischen Universität Ostchina (ECNU), im berühmten literarischen Raum Sinan Mansion und im Cervantes Institut. Auch in Polen, bzw. Krakau - beim Conrad Festival, im Massolit Books & Coffee und in der Baza Literatur-Bar - konnten ihre Werke besichtigt werden. Ferner wurden ihre Arbeiten auch an verschiedenen Bibliotheken der Sekundar- und Hochschulbildung beherbergt und sie ist auch bei internationalen Wettbewerben als Jurymitglied anzutreffen.
Ihre erste Erzählung veröffentlichte sie im Alter von siebzehn Jahren und seitdem erschienen ihre Texte in Büchern und Zeitschriften wie Dones i literatura a Lleida (1997); VIII Concurs de Narrativa Literària Mercè Rodoreda (1997); Estrenes (2005); Dossier sobre la vejez en Europa (2006); Escata de drac, Nr. 8 (2012); Des lettres et des femmes... La femme face aux défis de l'histoire (2013); Fábula, Nr. 35 (2013); Grief, 3. Ausgabe (2014); Resonancias, Nr. 127 (2014); Les romancières sentimentales : nouvelles approches, nouvelles perspectives, in der Sprach- und Literaturzeitschrift L'ull crític Nr. 17 und 18 (2014); Letralia, Año XX (2016); Cien años del Genocidio armio: Un siglo de silencio (2016); Revista Narrativas Nr. 43 (2016); L'art de l'adaptation : féminité et roman populaire (2016); Nebula, Aprilausgabe (2017); Cine y Literatura. 21 años de Letralia (2017); The Mother Tongue in a Foreign Land (2017); Domuzime, Nr. 4 (2017); Revista Literaria Visor, Nr. 12 (2018); Exilios y otros desarraigos (2018); China Life Magazine, Nr. 151 (2018); Shanghai Get-Together (2018); Mémoires et écrits de femmes : La création féminine revisitée (2019); Agapè. De l'amour dans la patrimoine littéraire (2019) und in Diccionari literari (2019).
Ihr erster veröffentlichter Roman, Els nens de l'Elisa (Omicron, 2006), wurde einer der drei Finalisten für den XXIV. Ramon-Llull-Preis, einen der renommiertesten Preise der katalanischen Literatur, der von Editorial Planeta verliehen wird. L'escriptora morta [Die tote Schriftstellerin, 2019] Omicron) wurde 2008 veröffentlicht, Núvols baixos (Tiefe Wolken, 2019] Omicron) in 2009; La mirada del fill (Der Blick des Sohnes, 2019) (Abadia) im Jahre 2012, und eine Biografie über die Drehbuchautorin Salka Viertel, betitelt El salón de los artistas exiliados en California [Der Salon der Exilkünstler in Kalifornien: Salka Viertel beherbergte in ihrem Exil Schauspieler, berühmte Intellektuelle und anonyme Personen, die vor dem Nationalsozialismus geflüchtet waren], in 2020.
Viele ihrer Romane, Kurzgeschichten und Essays wurden in spanischer, französischer, englischer, italienischer, deutscher, polnischer, chinesischer, lettischer, portugiesischer, niederländischer, griechischer, arabisch, rumänischer und schwedischer Sprache veröffentlicht.
Sie ist Gewinnerin der achtzehnten Ausgabe des Joan-Fuster-Preises für Belletristik der Stadt Almenara und Vierte beim 5. Treffen des Shanghai Writing Competition. Sie erhielt renommierte internationale Stipendien wie Nuoren Voiman Liitto (Finnland, 2016), Shanghai Writing Program (China, 2016), Baltic Centre (Schweden, 2017), IWTCR (Griechenland, 2017), Krakau UNESCO City of Literature (Polen, 2018), Ventspils House (Lettland, 2019) und IWP (China, 2020).
Ihre Werke sind durch die Psychologie ihrer Figuren geprägt, oft von der der Antihelden. Die Figur ist ein bedeutendes Kennzeichen ihres Werkes und nimmt einen viel wichtigeren Platz ein als das Thema. Auf diese Art gelingt es ihr, Dank ihrer femininen und weniger sentimentalen Introspektion, ein einzigartiges Gleichgewicht zwischen parallelen Randwelten zu erreichen. Ihre Romane behandeln eine Vielzahl von gesellschaftlichen und aktuellen Themen, wie die Ungerechtigkeit und die Kommunikationslosigkeit zwischen Individuen. Die Grundlage ihrer Romane bleibt oft unerklärt. Durch diese Herausforderung versucht Añó, den Leser in das Ereignis, wie sie es versteht, einzubeziehen, aber auch in die Entdeckung der darin enthaltenen "tiefen Bedeutungen".